Trotz Regenwetter starteten wir pünktlich und frohgelaunt um 13.00 Uhr mit dem Bus in Richtung Schwäbisch Hall, die Stadt, die bekannt ist durch den nach ihr benannten Heller, die Salzsieder sowie die Freilichtspiele auf der großen Treppe vor St. Michael. Um 14.00 erwartete uns am Holzmarkt, oberhalb der Kirche St. Michael unsere Stadtführerin. Sie führte uns in die Altstadt durch heimelige, enge „Gässlich“, zeigte uns u. a. das Thomas Schweiker-Haus, in dem der armlose Kunstschreiber wohnte und der bereits damals im Mittelalter schon mit den Füßen kunstvolle Schriften verfasste. Eine seiner künstlerischen Arbeiten konnten wir dann später in der Michaelskirche an der Wand über seiner Grabplatte bewundern. Im Pfarrgässle konnten wir das Johann-Brenz-Haus sehen, hier arbeitete und wohnte der Reformator von 1522 bis 1548, der in der Stuttgarter Stiftskirche beigesetzt ist. Über „Stäffelich“ ging es meist bergab durch die Altstadt auch an dem Haus vorbei, in dem Eduard Mörike 1844 nach seiner Cleversulzbacher Zeit für 6 Monate wohnte, aber dann ging es auch wieder bergauf über die große Treppe in die Michaelskirche, die 1156 von den Staufern im romanischen Stil begonnen wurde, im 15. Jh. teilweise im gotischen Stil umgebaut und erweitert wurde. Hier besichtigten wir u. a. das mittelalterliche Beinhaus, den wunderschönen, dreiflügeligen, handgeschnitzten Passionsaltar aus der Bildschnitzerschule Antwerpen, um 1460 und den Michaelsaltar in der Sakristei, um 1520. Im Katastrophenjahr 1726 fielen die Jakobikirche und die daneben stehenden Gebäude am Marktplatz den Flammen zum Opfer. An der Stelle, an der die Jakobikirche stand, steht heute das barocke Rathaus und auch die daneben abgebrannten Gebäude sind wieder aufgebaut, ebenfalls im Barockstil und so entstand der wunderbare heutige Marktplatz, die „gute Stube“ Schwäbisch Halls, wo seit 1925 im Sommer auf der großen Treppe die Freilichtspiele stattfinden, denn die Stadt brauchte damals Geld. Die Saline und die Münzprägung hatten der Stadt den Wohlstand beschert, doch im 20. Jh. waren diese Geldquellen längst versiegt. Unsere Stadtführerin ging mit uns weiter durch enge „Gässlich“, über „Stäffelich“ runter zum Kocher übers „Brickle“ auf die Kocherinsel wo vor dem Globe Theater unsere kurzweilige, interessante Stadtführung endete. Im Café „Im Lindach“ stärkten wir uns bei Kaffee und Kuchen und unsere liebe Erika sorgte hier für gute Stimmung mit ihrem Gedicht „Stäffelich“ – denn diese hatten wir ja in Schwäbisch Hall, der Stadt am Steilufer des Kochers kennen gelernt. Anschließend konnten wir in der Johanniterhalle (ehemalige Johanniter-Kirche) noch die Gemälde „Alte Meister“ aus der Würth-Sammlung bewundern. Trotz wieder einsetzendem Regen fiel uns der Abschied von der herrlichen, historischen Salzsiederstadt sehr schwer, aber dann ließen wir es uns nicht nehmen die Heimfahrt über den Mainhardter Wald fröhlich zu genießen und mit der Stärkung im „Ritter“ ließen wir einen gemeinsamen, erlebnisreichen aber schönen Nachmittag ausklingen. Herzlichen Dank an Lucia und Peter Kilian für die tolle Organisation. Im Namen des Vorstandsteams T. Bauer Schriftführerin